Mittwoch, 23. Februar 2011

Wisdom Walk

Ich nahm meine Kopfhörer und setzte sie auf, während ich die ersten Schritte auf der mit Asphalt bedeckten Straße in Richtung Pierrefonds machte. Die Hintergrundgeräusche verschwanden und es pumpte nur noch Musik durch meine Ohren und ich machte mich auf den Weg.
Es ist erstaunlich, nahezu jedes Mal möchte ich mit einer Einleitung wie dieser anfangen. Kopfhörer, Musik, Reise. Aber irgendwie fangen auch so viele Ereignisse, zumindest hier, mit einer Reise irgendwohin an. Dazu gehört für mich zwingend Musik, in die ich mich vertiefen kann- also auch meine Kopfhörer. Also sollte ich doch damit einleiten können.
"Natürlich", könnte man sagen "doch man kann auch etwas ganz anderes als Einleitung nehmen.". Das hat man im Deutschunterricht mal so gelernt, jawohl. Das hat nämlich oftmals viel mehr Dynamik. 
Naja, das hab ich auch schon gemacht. Also beschrieben, wie ich bereits mitten auf der Reise bin und Musik höre. Um die Musik komm ich tatsächlich nicht herum. Nichtmal, wenns ums Schreiben oder eher Einleitungen schreiben angeht.
Doch ich schweife ab, bevor ich angefangen habe. 
Im Prinzip ist das nur einer von vielen Gedanken, den ich hatte, nachdem ich meine Kopfhörer aufgesetzt hatte und losging. Tatsächlich ging ich einfach nur los. Ich wusste nicht wohin. Das war mir auch egal. 
Zur Sicherheit hatte ich meine Kamera und ein bisschen Sprudelwasser eingepackt. Im Endeffekt hatte ich glaube ich mehr Gebrauch von der Flasche Wassser, als von der Kamera. Womöglich lag das daran, dass ich mich erst gegen Abenddämmerung runter ins Dorf aufmachte und das Licht mit jeder Minute schlechter wurde.
Auf jedenfall war's n netter "Wisdom Walk". Ich bin immer weiter dem Sonnenuntergang hinterhergejagt, weil ich unbedingt noch ein Foto haben wollte. Dabei bin ich quer durch einen mir bis dato unbekannten Wald gelatscht, doch die Zeit war gegen mich.
Egal.

Samstag, 19. Februar 2011


Ich glaub ich schreibe nun einfach mal öfter, dafür kürzer. Das hier sollte eigentlich ein längerer Eintrag werden, doch  dann schlug mir die Faulheit wieder wie ein heißes Bügeleisen auf die Finger.

Oh ich liebe es, morgens zurück in die Küche zu kommen, den Duft von Kaffee zu schnuppern, die Schale Cornflakes mit kühler Milch zu präparieren, und das tolle, sonnige Wetter durchs Fenster zu beobachten.
Ich habs mir wieder schön bequem gemacht, nach einem sehr langem Wochenende in Bischwiller, in der Nähe von Straßbourg, bin ich nun erstmal wieder zu Hause.
Wie war Bischwiller? Es waren so ziemlich viele Elemente dabei, die eine gute Hausparty ausmachen. Gute Musik (ich spielte eine entscheidende Rolle bei der Musikwahl), eine sehr nette Auswahl an Leuten, mit denen man gut feiern kann. Baldige Feierei kommt auch!

Nächste Termine am 4.3., Freddys Geburstagsfeier und dann jene von Jonas, dem Haudegen, am 18.3.

So weit, gewöhnt euch an die kurzen Einträge. So kommen wenigstens welche zustande, da ich nicht so viel aufwand betreiben muss, um einen Eintrag zu machen! Hät ich schonmal früher so machen sollen.

(Wie man sieht, war die Rückreise auch recht idyllisch und angenehm, wenn manch Marschweg auch anstrengend war.)

Freitag, 10. Dezember 2010

Lang ist's her

Ich atme den frischen Winterwind ein und genieße die seltenen Sonnenstrahlen, die die stille Schneewelt heute heller als sonst erscheinen lässt. Alles wirkt so zerbrechlich, als wären die Blätter und Äste um mich herum aus Kristall. Von weitem erkenne ich das mächtige und imposante Schloss, das die Atmosphäre perfektioniert.

Wenn ich auf meinen letzten Eintrag schaue, muss ich doch bemerken, dass es schon sehr lange her ist, dass ich mich aufgerafft und etwas niedergeschrieben habe. Zwischen meinem aktuellem und dem vorigen Eintrag hat sich einiges getan. Der Herbst zeigte sich in voller, farbiger Pracht und verabschiedete sich wieder für ein Jahr, um dem Winter Platz zu machen. Der erste Schnee fiel eines Morgens noch völlig unschuldig und leise vor meinem Fenster und nun macht er ganz Paris zu schaffen. Die letzte Jahreszeit des Jahres ist also angekommen und hat es sich ganz schön bequem gemacht.
So viel zur meteorologischen Veränderung.

Mein Leben ist hier in geregelten Bahnen und ich freue mich, dass ich die Abläufe so langsam „par coer“ beherrsche. Ich kenne die Kinder mit all ihren Vorlieben und „Macken“ und kann immer besser auf sie eingehen. Zumal ich die Sprache nun auch immer besser spreche und mir recht gut Wort verschaffen kann, sei es in Smalltalks zwischen den Erziehern oder wenn es darum geht, einem vorlauten Kind kräftig die Meinung zu geigen. Man kann sagen ich distanziere mich von dem „Das ist nicht nett von dir“-Niveau und erreiche ein „Wenn du so weitermachst und mir so dermaßen auf die Nerven gehst, dann sorge ich für eine passende Strafe für dein unangemessenes Verhalten“-Niveau.
Viel Spaß macht mir hier die Arbeit im „Atelier“. Dort haben die Kinder und ich vor einem Monat angefangen, die Hintergründe für ein Theaterstück zu malen. Dieses Stück ist Teil des „Spectacle de Noel“ (Weihnachtsfeier) am 15.12. Wenn die Kinder fertig mit dem Malen waren, habe ich dann noch viel Zeit allein und in Ruhe mit dem „Verfeinern“ verbracht, also beispielsweise alles noch einmal mit einem Marker nachgezogen und vergessene Stellen bemalt. Dabei hörte ich, in einem grünen Overall gekleidet, Radiomusik und lies neben dem Pinsel auch mal das Tanzbein schwingen, wenn ich mich versichert habe, dass keiner hinsah.

Ich führte also ein bequemes und ruhiges Leben hier in meinem kleinen Dorf. Und dann kam Jonas.
Drei Wochen früher vorgewarnt, kam er also letztes Wochenende, am Samstag, um 14:00 Uhr, an einem der größten Flughäfen Europas, an. Da ich bereits im Voraus ein verzweifeltes, ängstliches Flehen seinerseits vernahm, als es zu der Frage kam, ob er es alleine vom Charles de Gaulles-Flughafen in Paris zum Nordbahnhof in Paris (direkte Bahnverbindung) schafft, fasste ich mir natürlich ein Herz und holte ihn ab.
Während seinem Aufenthalt hier, waren wir 3 mal in Paris. Als ich ihn abholte, sorgte ich für den richtigen Ersteindruck und führte ihn zur Champs – Elysée. Da das erste, was er nach dem Flughafen sah, ein krimineller, dunkler und schmutziger Stadtteil von Paris war, war mir dann schon wichtig, dass er etwas schöneres sah, bevor wir uns auf den Heimweg machten.

Alles in allem war der Gute dann auch am Dienstag ganz zufrieden und belohnte mich auf einer Erwartungsskala zwischen „Erwartungen nicht erfüllt / Erwartungen erfüllt / Erwartungen übertroffen“ mit einem überschwänglichen und hoch euphorisierten „Erwartungen erfüllt“.
Besonders die Besichtigung des Eiffelturms bei Nacht sollte ihm in romantischer und emotionaler Erinnerung bleiben.

Freitag, 15. Oktober 2010

Endlich Wochende.

"Scheiße, wo sind meine Schlüssel und wo hab ich die verdammte Kamera gelassen?Hab ich überhaupt noch genug Geld dabei? Ich hoffe sie holen mich überhaupt ab, ist so unklar gewesen, ob ich komme.."
Ich weiß nicht mehr den genauen Wortlaut, doch so in etwa muss ich in etwa am vergangenen Freitag (8.10.) geklungen haben, als ich mich auf eine Fahrt ins Blaue, ins ferngelegene Montbeliard machte, um Freunde zu besuchen. Die Tasche also in windeseile mit Klamotten zum Wechseln vollgestopft, da sich der Abfahrtstermin zum Bahnhof etwas nach vorne verschoben hatte. Zum Glück hatte ich es geschafft, meine Arbeitszeit von Abends auf Morgens zu verschieben, um überhaupt eine Chance zu haben, einen Zug nach Montbeliard zu bekommen. Dabei war ich auch noch auf eine Mitfahrgelegenheit nach Compiégne(nächster Bahnhof) angewiesen.
Aber ich wollte dieses Wochenende! Ich hatte einfach mal einen Tapetenwechsel  nötig (ich hatte extra mal nachgeschlagen, was es auf französisch heißt, aber gerade wieder vergessen, es hatte auf jedenfalls eine ähnliche Bedeutung, doch war es keine 1:1 Übersetzung von "Tapetenwechsel").
Irgendwie war es aber eine recht kopflose Abfahrt zum Bahnhof. Ich weiß, es ist so untypisch für mich! Also wie gesagt, ich machte mich schweren Herzens ohne Kamera und ohne meine Haustür/Generalschlüssel (ja ich habe einen!) auf den Weg.
An dieser Stelle muss ich schon einmal auflösen, dass ich lustigerweise die ganze Zeit meinen Schlüssel in der Tasche hatte und meine Kamera zum Glück auch später wieder im Kinderheim auftauchte.
Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich mittlerweile ein gutes, gebrochenes Französisch spreche oder eher noch zu denen gehöre, die französisch sprechen, als wenn sie mitten im Französischunterricht von ihrem Lehrer aus dem Tiefschlaf gerissen wurden. Aus persönlichen Erfahrungen kann ich doch recht Selbstbewusst behaupten, dass ich (hoffentlich) nicht mehr zu letzteren Sorte gehöre.
Als ich am Bahnschalter jedoch sah, wie das alltägliche, freundliche Lächeln der Bahnangestellten, wie schwerer, lauwarmer Teer, von ihrem Gesicht herunter pladderte, nachdem ich sie mit "Bonjour" begrüßte und ihr mein Anliegen auf "französisch" darlegte, überkamen mich doch leichte Selbstzweifel.
Letztendlich befand ich mich nun doch wiedermal im Zug nach Paris, wo diesmal lediglich ein Anschlusszug auf mich wartete. Paris Est bis Dijon Ville. Ca. zwei Stunden Wartezeit. Gerechnet die Wartezeit in Compiégne, Paris und plus die eigentliche Zugfahrt, war ich doch tatsächlich von ungefähr halb 3 bis 23 Uhr unterwegs.
Aber hey, wenn man dabei gleich von seinen Freunden begrüßt wird, die selbstverständlich am Bahnhof bereitstehen, um dich abzuholen, weil man doch sonst gar keine Ahnung hat, wo man hin muss, dann ist das doch superspitze. Halt. Da war ja noch etwas. Achja. Ich konnte sie nicht mehr wirklich erreichen, habe die Nr. nicht mehr gespeichert und meine nurnoch hektisch hinterlassen. Lediglich ein mal dahergesagtes "werde wohl so gegen 23 Uhr da sein.. hoffe ihr holt mich ab" im Vorfeld, bevor überhaupt klar war, ob ich wegfahre oder nicht. Mit flauem Gefühl im Magen, nahm ich tapfer meine Sporttasche, stieg aus den Zug und schaute mich direkt um. Okay, sie sind nicht direkt am Gleis, stehen wohl draußen mit dem Auto, versuchte ich mir einzureden. Naja, sie waren nicht wirklich draußen. Vieleicht stehn sie n bisschen weiter hinten.. Nein. Alles klar, dann sind sie halt noch nicht da. Es ist bestimmt das Auto da hinten. Ja, es verlässt die Straße, biegt ab, auf den Bahnhof, ja das sind sie.. nicht. Oh aber das nächste bestimmt, es.. nein es biegt nichtmal zum Bahnhof hab. Dieses Spielchen ging noch einige schreckliche Momente weiter, bis ich schon verzweifelt nach meinem Handy kramte und überlegte, was ich damit anstellen sollte, ohne Nr. und wie ich nun von diesem Fleck, mitten in der Pampa wegkomme.
Am Höhepunkt meiner Verzweiflung angekommen, kam dann doch der richtige Bolide mit genau den richtigen Insassen angerollt. Erleichtert atmete ich auf und versuchte ein lockeres "da seit ihr ja, Jungs" rauszubekommen, doch die Panik steckte mir noch zu sehr in den Knochen und ich klang wohl nicht so beifällig, wie ich wollte.
"Eyyy Santa, da biste ja, hätten fast gar nicht gedacht, dass du da bist, war so unklar ob du kommst.."


Alles in allem war es ein sehr gelungenes Wochende, der Fahrstil von Freddy ist allerdings noch einen weiteren Eintrag wert. Meine Rückfahrt war auch wieder lang, doch auch unterhaltsam. Ich könnt es sicher schon fast erraten, ich wusste wieder nicht genau, ob ich abgeholt werde, doch das ist eine andere Geschichte..

Montag, 27. September 2010

Guten Morgen!

Wecker klingelt, 6:20 a.m., Zeit aufzustehen. Doch ich streckte mich noch einige Zeit im Bett, um dem Tag die Zeit zugeben, sich auf mich vorzubereiten. Da ich in der Nacht kaum geschlafen habe (obwohl ich brav um zehn Uhr ins Bett gegangen bin und nurnoch ein paar Minuten Harry Potter auf französisch gelesen habe), musste mir das schwarze Gold ein wenig auf die Beine helfen. Ordentlich aufgeputscht mit Koffein und viel zu überdreht für verpennte, kleine Kinder, machte ich mich auf in meine Arbeitsstelle. Da ich mich hellwach und putzmunter fühlte stolzierte ich mit geschwollener Brust in den Frühstücksraum der Kleinsten und setzte mich mit breitem Lächeln hin- in der Hoffnung, dem Nachwuchs etwas von meiner positiven Energie abzugeben. Kurz darauf stolperten sie auch schon nach und nach herein- ein Kind verschlafener als das andere. Die Kleinste (5) schliesslich hatte wohl schon jetzt die Schnauze voll von dem Tag. Einen Moment lang war ich sogar iritiert, dass sie sich keine Kippe ansteckte und mich nicht mit einer tiefen, rauen Barkeeperstimme( "Wat iss' !?" )  begrüßte. Denn eben genau dies gab mir ihr Gesichtsausdruck ganz deutlich zu verstehen. Stattdessen verlangte sie nur grimmig nach einem Glas Milch. Und Kakaopulver. Auch die anderen waren herrlich müde und noch so überhaupt nicht zu Scherzen aufgelegt. Ganz anders als ich. Fröhlich und heiter fragte ich sie abwechselnd, ob sie denn müde seien und auch wirklich Lust auf Schule haben.
Nachdem ich mich genug innerlich belustigt hatte (ich würde sie nie auslachen, sondern immer nur mit ihnen!) und bewunderte, wie viele Gemeinsamkeiten verschlafene Kleinkinder und verkaterte, entnervte Erwachsene miteinander teilen!
Aus vollstem Herzen lachend beendete ich mein Frühstück mit dem goldigen Nachwuchs und startete bestens gelaunt in den Tag. Guten Morgen!

Donnerstag, 23. September 2010


Landschaften ziehen vorbei, im Ohr Beats, die zum Tanzen anregen. Der Tanz findet bloß im Kopf statt, doch scheinen die Grünflächen und kleinen vorbeiziehenden Orte draußen mit meiner Musik im Einklang zu sein. Gerade mal der Fuß findet genug Platz, um im Takt mitzuwippen. Ich sitze im Zug, geradewegs nach Paris, Gare du Nord. In der knappen Stunde Fahrtzeit ist genug Zeit, um schon mal den weiteren Tagesverlauf zu planen. Zurück in die Wohnung komm ich heute nicht mehr, der Schlafplatz in Paris ist noch nicht sicher und was machen wir eigentlich heute so? Ich bin müde, und genervt vom frühen Aufstehen und der ungewissen Aussicht auf den Tag. Man kann sagen, die Voraussetzungen könnten besser sein, um ein Wochenende in der Stadt der Liebe zu verbringen. 

Dennoch hörte ich brav auf die elektronische Französin, die mir früh genug zu verstehen gab, dass es Zeit wird, auszusteigen. Nach einem beherzten Sprung aus dem Zugabteil befand ich mich mitten im Bahnhof einer Weltmetropole.  Zum Glück nicht zum ersten Mal hier, dachte ich, weil mich der ganze Trubel sonst sicher etwas verunsichert hätte. Ich rückte mir noch die Kopfhörer zurecht, da sie mir nach dem Sprung ein wenig vom Kopf gerutscht sind und mischte mich, mit dem idealen Klang in den Ohren, in die Menge, um Luisa zu treffen. Schnellhands eine Stadtkarte am Informationsschalter besorgt, nochmal schnell für fünfzig Cents aufs Bahnhofsklo gegangen und los geht’s. Der September war in guter Stimmung und unterstützte uns gönnerhaft bei unserem Vorhaben, die Stadt zu besichtigen. Die milde Wärme der Sonne und die umwerfende Skyline von Paris stimmten mich doch noch wohlgesonnen für den kommenden Tag.
Luisa  war zuvor noch nie in Paris, daher spielte ich den Stadtführer. Da das das Montmartre Viertel mein liebstes ist, zog es uns zuallererst dorthin, damit ich sichergehen konnte, dass es an diesen Tag noch besichtigt wird. Nachdem wir uns am Sacre Coer sattgesehen haben und wir tiefer in das Zentrum des Künstlerviertels eingedrungen sind, empfang uns schon vom weitem der angenehme Klang einer Harmonika. Kaum passender hätte die musikalische Untermalung sein können, die französische Melodie war wunderbar eingebettet in meine Erzählung über das Montmartre Viertel. Ich spielte kurz mit dem Gedanken, ob ich dem Harmonikaspieler nicht ein paar Geldmünzen hinwerfe, um ihm die Dankbarkeit zu zollen, die er verdiente. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich zu lange überlegte und der Moment der Dankbarkeit verflog, ehe ich mich versah. Außerdem wollte ich dann doch eher das Geld in Crêpes investieren. Im Zentrum des Montmartre schwangen die Pinsel, Bleistifte und Kohlestifte geradezu um die Wette und es war ein Spaß den Künstlern bei ihrer Arbeit zuzusehen.
Später fanden wir uns vor dem Sitz des Erzbistums Paris, genannt Notre-Dame. Hier nutzten wir die Sitzgelegenheiten und die Sicht auf die Kathedrale und stärkten uns ein wenig. An dieser Stelle bekam ich übrigens den rettenden Anruf, dass ich einen sicheren Schlafplatz in Paris bekomme, also fiel mir letztendlich jeglicher Stein vom Herzen.
Der Tag ging schnell vorüber, es war ein tolles Erlebnis, mir die Stadt mit Luisa anzusehen, Fotos zu machen (findet ihr anbei) und mich mit ihr gepflegt in der Wolle zu liegen, wenn es um die Suche, nach dem richtigen Weg ging. Dann sackte ich aber dann doch zufrieden kaputt auf dem Sofa in Paulines Wohnzimmer zusammen und ließ den Abend mit ihr gemütlich mit einem Film auf französisch ausklingen. Ende. 


Nicht.  Ich habe schließlich noch Sonntag in Paris verbracht! Diesen Tag, sowie diesen Absatz, widmete ich meiner geliebten Familie, die ich an dieser Stelle grüßen möchte. Hallo Mama, du bist nun in meinem Blog verewigt. Zum Glück hast du mich des Öfteren(!!) dezent darüber in Kenntnis gesetzt, dass du in diesem Blog erscheinen willst, sonst hätte ich doch glatt vergessen, diesen vollkommenen Tag mit meiner Familie zu erwähnen.  
Meine Familie in der Metro! Allein der Gedanke brachte mich zum Schmunzeln, doch als ich selbst Zeuge dieses überaus seltenen Ereignisses wurde, kam ich aus dem Staunen nicht wieder heraus. Zunächst waren allesamt beeindruckt von der kulturellen Vielschichtigkeit in Paris und in der Metro. Der gute Jens scheute nun wahrlich nicht eine Sekunde seine Gedanken mit uns und den Parisern zu teilen. Er war sich auch sehr sicher, dass ihn keiner, außer uns verstand. Mein Bruder Niclas taumelte verliebt Hand in Hand mit Rieke vor sich hin und genoss sichtlich den Familienausflug. Wenn meine geliebte Mutter mich mal nicht daran erinnerte, dass sie in diesem Blog erscheinen möchte, lies sie -ausnahmsweise einmal sprachlos- die geschichtsträchtige Stadt auf sich wirken.
Später  kämpften wir uns aus dem pariserischen Verkehrsdschungel und machten uns auf den Weg zu meiner Wohnung in Pierrefonds. Ich führte sie auf meinem Anwesen herum und zeigte ihnen meine Arbeitsstelle. Dann hieß es auch schon Abschied nehmen. Nachdem ich alle noch einmal herzlich gedrückt habe, winkte ich dem altbekanntem Passat noch einmal beim Ausparken hinterher und schaute zu, wie unser Auto links aus meiner Straße abbog und verschwand. 

Ich danke euch, dass ihr hier bei mir gewesen seid und ich mit euch diesen schönen Tag in Paris verbringen durfte!